Website-Usability: Wie nutzerfreundlich ist Ihre Seite?

Die sogenannte Web-Usability beschreibt die Benutzerfreundlichkeit einer Seite. Sie ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal, das angibt, wie einfach ein Programm oder eine Website zu benutzen ist. Dabei sind Design und Optik ebenso relevant wie die technische Umsetzung und Bedienbarkeit. Die Optimierung hinsichtlich der Usability einer Website ist eine Hauptdisziplin im Onlinemarketing, nicht zuletzt, da die Benutzerfreundlichkeit der Website ein wichtiger Google-Ranking-Faktor ist. Wer seine Nutzer zufriedenstellen und aus ihnen treue Besucher und am Ende zahlende Kunden machen möchte, muss auf Trends und aktuelle Entwicklungen reagieren können.

Unter Website-Usability versteht man, wie gut Nutzer sich auf einer Internetseite zurechtfinden. In das Qualitätsmerkmal fließt u. a. ein, wie gut die Navigation für ein reibungsloses Surferlebnis geeignet ist, aber auch ob alle Funktionen der Website ohne Probleme ausführbar sind. Nicht zu verwechseln ist die Benutzerfreundlichkeit einer Website mit der sogenannten User-Experience. Während sich erstere vor allem um die technische Umsetzung dreht, bezieht sich die Nutzererfahrung eher auf die gefühlte Atmosphäre der Internetseite.

Definition Web Usability:

Web-Usability beschreibt die Nutzerfreundlichkeit einer Website. Das Qualitätskriterium bezieht sich auf die Effizienz bei der Navigation und darauf, wie schnell Nutzer die Funktionsweise der Website verstehen. Bei der Benutzerfreundlichkeit einer Website nimmt man aber genauso Rücksicht auf praktische Funktionen wie Autovervollständigung oder Responsive Design. Eine Herausforderung ergibt sich daraus, dass unterschiedliche Nutzer auch unterschiedliche Ansprüche haben.

Der erste Check: Usability-Test

Usability-Tests zeigen, wie Nutzer sich auf der Seite bewegen, wo sie auf Probleme stoßen, Umwege einschlagen oder gar abspringen – diese Informationen braucht man, um den Grad der Usability zu ermitteln. Eine einfache Möglichkeit ist die System Usability Scale. Nutzer bekommen dabei einen Fragebogen mit zehn Fragen vorgelegt, der Antwortmöglichkeiten auf einer Skala von 1 bis 5 enthält. Diese quantitative Analysemethode ist sozusagen die „quick and dirty“-Lösung unter den Usability-Tests. Denn am Ende liefert der Test lediglich eine Tendenz zu Gesamtzufriedenheit, aber keine genauen Hinweise zu Schwächen und Optimierungsbedarf.

Fakt

Bei der System Usability Scale (SUS) handelt es sich um ein Bewertungssystem für Benutzerfreundlichkeit (auch abseits von Websites), das von John Brooke bereits 1986 entwickelt wurde. 

Um wirklich aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, muss man ausführlichere Tests durchführen. Dabei gibt es zahlreiche verschiedene Methoden: Nutzer-Beobachtung, Live-Testing, Eye-Tracking, heuristische Evaluation und viele mehr. Durch diese Tests erhält man wertvolle und signifikante Erkenntnisse über das Nutzerverhalten und ermittelt Maßnahmen zur Verbesserung.

Website Usability: Die wichtigsten Faktoren

Die Standards einer guten Web-Usability sind unabhängig vom Geschmack und der individuellen Präferenz in der Regel die gleichen – und für jeden gleich wichtig. Denn egal ob man eine einfache Unternehmens-Website oder einen Onlineshop betreibt: Die Konkurrenz ist im Onlinebusiness nur einen Klick entfernt. Erhalten Nutzer ein für sie unbefriedigendes Ergebnis, wird eine Seite innerhalb weniger Sekunden weggeklickt.

Deshalb muss jeder Website-Betreiber sein Angebot möglichst attraktiv für die gewünschte Zielgruppe gestalten. Das bedeutet vor allem, dem User die gesuchten Infos möglichst schnell, unmittelbar und bequem bereitzustellen. Die Barrierefreiheit einer Website ist ebenso wichtig wie eine technisch einwandfreie Darstellung unter allen möglichen Nutzungsbedingungen. Technik, Optik und Navigation gehen Hand in Hand. Die zentralen Punkte der Website-Usability im Überblick:

Eindeutigkeit

Der erste Schritt in Richtung einer guten Web-Usability: Die Inhalte, Themen und Angebote einer Seite sollten immer eindeutig und sofort zuzuordnen sein. Wenn ein Nutzer auf die Seite kommt, will er die Frage „Worum geht’s hier eigentlich?“ in wenigen Sekunden beantworten können.

Auch bei komplexen Seiten ist es Aufgabe des Betreibers, dem User knapp und verständlich zu erklären, was ihn erwartet. Das ist besonders auf der Startseite wichtig, denn sie dient als Orientierungspunkt für die meisten Nutzer. Zweck und Botschaft einer Website kann man leicht durch eine kurze und knappe Tagline (kurzer Slogan unter dem Logo/Unternehmensnamen) oder durch die prominente Darstellung der USPs (Unique Selling Proposition = Alleinstellungsmerkmal) verdeutlichen.

Orientierung und Struktur

Ebenso wichtig wie die eindeutige Website-Identität ist eine einfache Navigation und Orientierung. Eine klar strukturierte Seite beginnt mit einer sinnvoll aufgebauten Navigation. Dazu sollte man sich fragen, ob alle verwendeten Buttons, Symbole und Navigationselemente eindeutig und auch ohne weitere Erklärung verständlich sind. Dem Nutzer sollte immer klar sein, was ihn erwartet, wenn er auf einen Link oder ein Navigationselement klickt. Hinzu kommen eine sinnvolle Anzahl an Menüpunkten und eine übersichtliche Hauptnavigationsleiste. Alle Menüpunkte sollten kurz und prägnant sein.

Von Vorteil ist es, mit klassischen Navigationssymbolen zu arbeiten, an denen sich der Nutzer automatisch orientiert. So steht z. B. ein Einkaufswagen für den Warenkorb und die Lupe für die Suchfunktion. Zu den wichtigsten Orientierungselementen gehören das Logo mit Link zur Startseite, ein Suchfeld und die Menüleiste. Besonders wichtig ist die sogenannte Site-Kennung (Logo), die einen starken Wiedererkennungswert haben sollte.

Beständigkeit

Auch die Beständigkeit ist ein wichtiger Faktor für die Usability einer Website. Hier geht es zum einen um die optische Aufmachung und zum anderen um den Content. Zur Optik: Man sollte auf die einheitliche Formatierung von Logo, Buttons und anderen grafischen Seitenelementen achten. Indem man Größe, Farbgestaltung und Beschriftung immer gleich wählt, sorgt man für Konsistenz. Ähnlich ist es beim Wording, also den verwendeten Begriffen auf der Homepage. Viele Unternehmen stellen einen eigenen Content-Style-Guide auf, der die einheitliche Verwendung und Schreibweise klärt. Spricht man auf der Startseite z. B. von „Auftrag“, nennt den gleichen Vorgang auf der Unterseite dann aber „Bestellung“, kann das für Verwirrung beim Nutzer sorgen.

Attraktivität

Auch wenn man bei Website-Usability nicht im ersten Moment an die Optik denkt, ist auch das Design einer Website ein relevanter Faktor. Als Betreiber sollte man sich an gewissen Grundregeln halten. Es ist stets von Vorteil, eine klare visuelle Hierarchie zu schaffen. Ob Bilder, Grafiken, Zwischenüberschriften – alles sollte man so gestalten, dass Bedeutung und Zusammenhang deutlich werden. Das heißt z. B., Wichtigeres groß und Nebensächliches klein zu gestalten.

Anklickbares muss immer als solches erkennbar sein. Ein im Text unterstrichenes Wort wird konventionell als Link wahrgenommen. Für Farbgebung, Bilder und Grafiken gilt: Ruhe und Ordnung sind meist besser als Spielereien und Animationen. Eine stimmige und angenehme Farbgestaltung hält den Besucher auf der Seite – grelle Farben, blinkende Elemente und andere Reizüberflutung schrecken hingegen ab.

Web-Usability: Mehr Kriterien für gute Benutzerfreundlichkeit

Neben diesen wichtigen Faktoren gibt es auch einige Kriterien, die vor allem technischer Natur sind und deshalb keinesfalls ignoriert werden sollten. Dabei geht es in erster Linie darum, dass Nutzer Ihre Webseiten auch wie von Ihnen beabsichtigt verwenden können. Dazu gehört z. B., dass Ihre Texte lesbar sein müssen. Wählen Sie daher zum einen den Kontrast zwischen Text und Hintergrund richtig. Besonders wenn Bilder hinter dem Text dynamisch sind und regelmäßig wechseln, müssen Sie an das Verhältnis zwischen Textfarbe und Hintergrund denken.

Zum anderen ist aber auch die Textgröße nicht zu vernachlässigen. Bedenken Sie dabei, dass sich die Besucher in unterschiedlichen Situationen befinden und verschiedene Geräte verwenden: Manche sitzen an einem Schreibtisch und gucken auf einen großen Monitor, andere liegen mit einem Tablet auf dem Sofa. Sorgen Sie zudem dafür, dass Nutzer den Content auch wirklich wahrnehmen können. Zu viele Effekte sorgen etwa für ungewollte Ablenkung und führen oftmals zu Darstellungsfehlern oder langen Ladezeiten.

Die Geschwindigkeit ist nämlich ebenfalls ein wichtiger Punkt der Website-Usability. Nutzer, die die gewünschten Inhalte nicht schnell genug erhalten, werden die Website in Zukunft meiden oder sie zumindest nicht mit einem positiven Gefühl verbinden. Doch genau dafür steht Web-Usability: ein zufriedenstellendes Erlebnis auf der Website.

Usability: Ihre Website-Checklist

Viele Faktoren sind wichtig bei der Erstellung einer Website. Man gibt sich Mühe bei der Auswahl des richtigen Designs und beim Zusammenstellen des Contents. Da kann die Frage nach einer guten Website-Usability schnell unter den Tisch fallen. Damit Sie nicht den Überblick verlieren, haben wir eine Checkliste mit den zehn wichtigsten Punkten für Sie zusammengestellt:

  • Verstehen Nutzer binnen kürzester Zeit, was sie auf Ihrer Website erwartet?
  • Ist die Navigation auch für unerfahrene Nutzer verständlich?
  • Sind alle Elemente konsistent gewählt?
  • Sind alle Texte gut lesbar?
  • Funktioniert die Darstellung Ihrer Website auf unterschiedlichen Geräten?
  • Werden Nutzer durch Effekte unnötig abgelenkt?
  • Findet man mit einem Blick auf die Seite die wichtigsten Informationen?
  • Sind die Ladezeiten akzeptabel?
  • Ist Ihre Website barrierefrei?
  • Sind die Inhalte klar strukturiert?

Fazit: Web-Usability für mehr Umsatz

Unternehmen vernachlässigen das Thema Website-Usability allzu oft. Wie nutzerfreundlich ist die Firmen-Website? Die Frage lässt sich selten sofort beantworten. Sicher ist jedoch: Dem Nutzer fällt eine mangelhafte Usability in jedem Fall auf. Webmaster messen dann eine kurze Verweildauer, hohe Absprungraten und eine schlechte Conversion-Rate. All diese Kennzahlen lassen darauf schließen, dass die Seite Optimierungsbedarf hat. Mit den oben vorgestellten Web-Usability-Kriterien kann man genau herausfiltern, wo die Probleme liegen und weshalb die Nutzer unzufrieden sind. Hat man die genannten Faktoren im Blick, optimiert man gezielt und stellt somit die Kunden zufrieden.

Am Ende soll eine gute Web-Usability:

  • dem Nutzer den Besuch einer Seite oder die Nutzung eines Angebots erleichtern,
  • den Erfolg einer Seite steigern
  • und für das Unternehmen mehr Conversions generieren.